Ausstellungsgestaltung durch DrNice: Flexibel und anpassungsfähig
Die Präsentation der Wanderausstellung haben wir für diese Anforderungen entwickelt: kratzfest gedruckt auf Alu DiBond-Tafeln, welche dank des flexiblen Verbindersystems für die unterschiedlichen Raumsituationen immer wieder neu konfiguriert werden können. Dadurch passt sich die Ausstellung jedem Ausstellungsort optimal an und ermöglicht ein erlebnisreiches und anpassungsfähiges Ausstellungserlebnis für die Besucher.
Der Auf- und Abbau zwischen den einzelnen Station der Wanderausstellungen wird durch die Messebaufirma Strauss, Meckenheim betreut
Vielschichtiges Designkonzept von DrNice: Strukturiert und Informativ
Für die Gestaltung der Ausstellungsgrafik hat DrNice ein vielschichtiges Designkonzept entwickelt. Dabei werden die einzelnen Kapitel der Ausstellung durch Farbcodierungen und leitende Titel gegliedert. Die unterschiedlichen Informationsbausteine auf den Tafeln, wie begleitende Kuratortexte, Zeitzeugenzitate, Stasi-Berichte und Gesetzgrundlagen, sind gestalterisch differenziert.
Die ausgewählten Bilder und Dokumentabbildungen werden mit erklärenden Bildunterschriften ergänzt, um die Ausstellung um eine visuelle Erzählebene zu bereichern. Zusätzlich werden QR-Codes integriert, die auf weiterführende illustrierende Links verweisen, wie Videos, Interviews oder Dokumente. Dadurch wird die Ausstellung mit zusätzlichen Informationen angereichert, während sie technisch unaufwändig bleibt und zugleich gute Ergänzungsmöglichkeiten für zukünftige Inhalte bietet.
Präsentation im DDR-Museum Berlin und Fassadengestaltung: Innovative Ansätze für maximale Wirkung
Die Eröffnungsausstellung der politischen Wanderausstellung fand am 05.03.2024 im Konferenzsaal des DDR-Museums Berlin statt und wird dort 6 Wochen lang präsentiert. Um die Ausstellung auch nach außen auf der Fassade zu präsentieren, hat DrNice ein Konzept entwickelt, in dem die unterschiedlichen Schreibweisen des Ausstellungstitels „Stillgeschwiegen“ in unterschiedlichen Schriftgrößen, Schriftfarben und Kompositionen spielerisch auf den einzelnen Glasscheiben der Fassade angeordnet sind und zugleich den Blick in die Ausstellung freigeben. Als Eyecatcher wurde das Design des Ausstellungsplakates für eine große Fassadenplatte adaptiert, welche mittig die Fassade des Ausstellungsraumes unterteilt.
Etwa 4,3 Millionen Vertriebene fanden sich in der späteren DDR wieder, verteilt auf die Gebiete der heutigen fünf Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sowie Ost-Berlin. Dies entsprach etwa 25 % der Gesamtbevölkerung der SBZ und DDR.
Die Ausstellung wirft einen eingehenden Blick auf die Umstände und Herausforderungen, mit denen die Vertriebenen konfrontiert waren, angefangen von ihrer Ankunft in der SBZ bis zu ihrem Leben in der DDR-Gesellschaft. Tabuisierte Begriffe wie „Flüchtling“ oder „Vertriebener“ wurden vermieden, während die offizielle Politik auf Assimilation und Verschweigen der Vertriebenenschicksale setzte.
Die Rolle der Stasi bei der Überwachung der Vertriebenen und die begrenzten Möglichkeiten der Erinnerungspflege werden ebenso beleuchtet wie die spätere Entwicklung nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990. Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs in der DDR blieb die emotionale und historische Aufarbeitung der Vertriebenenschicksale unvollständig.
Die politische Wanderausstellung „Stillgeschwiegen! Die Vertriebenen in der SBZ/DDR“ hat das Ziel, dieses Defizit anzugehen und das Thema einer breiteren gesellschaftlichen Diskussion zugänglich zu machen, um die Anerkennung und Würdigung der Erfahrungen der Vertriebenen zu fördern. Initiator/Veranstalter der Ausstellung ist das „Zentrum gegen Vertreibungen“ gemeinsam mit dem „Bund der Vertriebenen“, Bonn.