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Gestaltung einer Outdoor-Ausstellung im Schlüterhof, Berlin für die Special Olympics 2023


Konzept_SpecialOlympics Outdoor Ausstellung

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Visualisierung mit Besuchern
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Anlass:  die Special Olympics 2023 Weltsommerspiele

Der Fotograf Luca Siermann begleitet und dokumentiert die Athleten und Athletinnen des Special Olympic Events seit vielen Jahren mit sehr emphatischen, eindrucksvollen Portraitfotografien. Im Portrait Project  und im Rahmen der Special Olympics World Games 2023 zeigt das Humboldt Forum in Berlin vom 10. Juni bis 10. Juli Fotos von Luca Siermann im Foyer– bei freiem Eintritt.

Thema/Motive der Ausstellung

Seit 2004 fotografiert Luca Siermann Athletinnen und Athleten, die bei den Special Olympics weltweit teilnehmen. Durch den strengen gestalterischen Rahmen der Porträts – weiße Hintergründe, Querformat und schwarz-weiß – schafft er es, den Athlet*innen den ganzen Raum des Bildes zu geben und ihn eigenständig auszufüllen.

Aufgabe/Anfrage an DrNice: Die Outdoor-Ausstellung im Schlüterhof, Berlin

Die Veranstalter der Special Olympics kamen Ende Februar 2023 auf uns zu mit der Anfrage zu einer Outdoor Ausstellung im Schlüterhof des neuen Berliner Schlosses. Im Schlüterhof sollen ca. 10 Porträtfotos von Athleten in einer Grösse von bis zu 5 x 8 m gezeigt werden. Der Schlüterhof hat eine  Grösse von 70 m x 50 m, das sind 3.500 qm und eine Bauhöhe von 22 m. Da sind sehr grosse temporäre Bauten durchaus proportional. Die Elemente müssen freistehend sein, eine Verankerung im Boden ist nicht möglich.

Unsere Gestaltungsideen: Keilformen

DrNice entwarf als Lösung eine Keilformen für die Präsentation der grossformatigen Drucke: dynamisch, skalierbar, facettenreich, eigenständig.

Denn es gibt so viele Blickpunkte der Besucher im Schlüterhof! Mit dynamisch gestalteten Keilformen, welche als Einzelelemente freistehend aufgebaut werden können, lassen sich räumlich spannende Blicke und Perspektiven erzeugen. Wie irritierte Kompassnadeln beschreiben die in unterschiedlichen Winkeln gedrehten Keilformen die Vielfalt von Orientierungen und Bezügen. Und die Sichtachsen ändern sich fortwährend, ergeben neue Perspektiven bei der Passage über diesen innenliegenden Hof.

„Philosophische“/Konzeptionelle Grundgedanken

Konzeptionell/inhaltlich finden wir die Formen deshalb gut, denn sie erinnern an Tortenstückchen/Tortendiagramme – ganz passend für dem kleinen Teil der Gesellschaft, den die Teilnehmer der Special Olympics in Bezug zur „Allgemeinheit“ einnehmen und deren Individualität die Fotoausstellung so gut  repräsentiert.

Planungsansätze zur bestmöglichen Ausführung

Die grossformatigen Fotowände sind skalierbare, keilförmige Elemente mit stumpfer Spitze. Der Gerüstbau ist in 0,5 m-Schritten vermaßt und in 3 verschiedenen Formaten geplant. Auf den beiden Hauptseiten der Keilformen sind die SportlerInnen-Portraits jeweils im Format von ca. 3:2 angelegt. Die statisch sinnvollen – unterschiedlich schmal und breit geplanten – Seitenflächen lassen sich mit Farben, Grafiken, Texten oder Informationen gestalten und nutzen. Als Grundkonstruktion haben wir einen nachhaltigen, weil ausleihbaren Gerüstbau vorschlagen. Damit können die freistehenden Keilformen in verschiedenen Formaten gestellt und zur zusätzlichen Sicherheit mit ebenfalls ausleihbaren Betonelementen beschwert werden. Diese keilförmigen Grundkonstruktionen wird mit bedruckten PVC-Planen komplett ummantelt. In der Grundrissplanung kann die Ausrichtung der Keilformen auf die Sichtachsen und Wegeführung im Schlüterhof abgestimmt werden.

Wie wir kreativ  Architektur und Kommunikationselemente proportional und harmonisch zusammenbringen: am liebsten an analogen Arbeitsmodellen

Um ein gutes Gefühl dafür zu bekommen, wie viele Bildelemente in welchen Formaten wie aussehen, bauen wir dafür gerne eine proportionales Modell der Architektur. Für diese Studien haben wir die Keil-Elemente maßstabsgerecht in den 3 von uns kalkulierten Grössen aus Papier gefaltet. Wir haben die Fassade aus Fotos zusammengesetzt und als Hintergrund in das Arbeitsmodell gesetzt, um den Dialog unserer Keile mit der detailreichen Architektur zu beurteilen. Und wir haben herausgefunden, dass es viele verschiedene, mögliche Spielarten gibt zu unserer Grundidee:

> betreffend der Ausrichtung/Positionierung der Elemente – da kann man im Detail wirklich die Blickachsen und Besucherführung von den wichtigen Perspektiven aus berücksichtigen und so jeweils ein Optimum finden.

> betreffend der Menge und Formate der Keil-Formen: 5 sollten es wenigstens sein, 9 sind schon ganz schon dicht/intensiv in ihrer Raumpräsenz (was aber auch gewünscht und richtig sein kann….)
Und die von uns gefundene Keilform ist nicht nur aus statischen Überlegungen praktisch, sondern die Keil-Formen sehen in allen möglichen Spielarten  zur Architektur vom Schlüterhof gut aus. Sie sind stilistisch passend, als eigene Elemente, die sich einerseits abheben, andererseits schön zusammenspielen mit der vorhandenen Architektursprache.

Doku Realisation

Da die Special Olympics auf Sponsorengelder angewiesen ist, konnten sie leider die Finanzierung der Kosten nicht zusammenbekommen. Schade um das schöne Gestaltungskonzept. Unsere Planungsleistung haben wir diesmal für diesen Kontext auch „gesponsert“.

Hintergrundinfo: Die Special Olympics Weltsommerspiele in Berlin

Durch die Kraft des Sports entdecken Menschen mit geistiger Behinderung neue Stärken und Fähigkeiten, Fertigkeiten und Erfolge. Unsere Athleten inspirieren Menschen in ihren Gemeinden und anderswo, ihre Herzen für eine größere Welt menschlicher Talente und Potenziale zu öffnen! So beschreibt es der SOD. Denn jeder kann einzigartig sein.
Special Olympics International veranstaltet im vierjährigen Wechsel Weltsommer- und Winterspiele und damit die weltweit größten inklusiven Sportveranstaltungen. Das nächste große internationale Event werden die Weltsommerspiele in Berlin vom 17. – 25. Juni 2023 sein. Für die Weltmeisterschaften 2023 erwartet Berlin ca. 70.000 Athleten und Athletinnen, die in den unterschiedlichsten Sportdisziplinen miteinander in den Wettstreit gehen.

Special Olympics Deutschland (SOD) ist die deutsche Organisation der weltweit größten Bewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Zum Special Olympics Deutschland gehören heute mehr als 40.000 Athlet*innen, die in 16 Landesverbänden organisiert sind. Die SOD bietet in Einzel- und Mannschaftssportarten Trainings- und Wettbewerbsmöglichkeiten für Menschen mit Handikap an. Hier finden Sie mehr dazu: Special Olympics international